Rennrad fahren im Friaul hat zu jeder Jahreszeit Saison. Doch während das für Frühling, Sommer und Herbst nicht weiter verwunderlich ist, erweist sich das Friaul immer mehr als Geheimtipp für den Saisonbeginn. Während die Alpen noch im Schnee versinken, herrschen meist nur wenige Kilometer südlich bereits optimale Bedingungen mit auch im Winter frühlingshaften Temperaturen. Aber egal: bei Traumrunden wie dieser spielt die Jahreszeit ohnehin eine untergeordnete Rolle, Hauptsache sie wird gefahren.
Gestartet wird im kleinen Ort Salt, den man von Udine kommend nach Überquerung des Flusses Torre erreicht. Diesem Fluss entlang geht es zunächst flach flussaufwärts bis man Nimis erreicht. Das ist auch schon der nördliche Wendepunkt und damit wird auch das Höhenprofil etwas anspruchsvoller.
Nach den ersten, durchwegs noch sanften Hügeln erreicht man Cividale, den Hauptort der Colli Orientali. Und obwohl es für eine Espresso-Pause nach nur einem Drittel der Runde wohl noch etwas zu früh ist, hat die Fahrt durch die nette Altstadt auch ohne Espresso ihren Reiz. Über die bekannte Teufelsbrücke über den Natisone, das Wahrzeichen der Stadt, verlassen wir Cividale wieder und kurz darauf warten die nächsten Hügel.
Es geht hinauf in Richtung des bekannten und sehenswerten Kapuzinerklosters und Wallfahrtsortes Castelmonte. Allerdings im Rahmen dieser Runde nicht ganz hinauf, sondern nur bis zur Hälfte des Anstieges. Bei einem Gasthaus mit dem bezeichnenden Namen “Mezzomonte” zweigt man rechts ab und nach kurzer, steiler Abfahrt warten schon die nächsten Anstiege.
Nach dem nächsten Hügel erreicht man den Weiler Mernico am Flüsschen Judrio, das die historische Grenze zwischen den beiden bekannten Friulaner Weinbaugebieten, den Colli Orientali und dem Collio bildet. Doch weder unterscheiden sich die beiden Regionen wesentlich durch die angebauten Rebsorten - beiden gemein ist, dass hier die größte Anzahl an autochthonen Rebsorten aller italienischen Weinanbaugebiete beheimatet ist - noch ändert sich etwas wesentlich am Charakter dieser Runde. Außer vielleicht, dass die beiden nun folgenden Anstiege im Collio deutlich an Steilheit zulegen. Speziell der Anstieg von Mernico hinauf nach Restocina erreicht Oberschenkel-zerstörende 23%. Zum Glück sind auch diese Anstiege nur relativ kurz und Fotopausen aufgrund der schönen Ausblicke fast obligatorisch.
Nach diesem kurzen Ausflug in den Collio folgt nach einem Flachstück noch einmal etwas hügeligeres Terrain in den westlichen Ausläufern der Colli Orientale. Es geht zunächst hinauf zur Abtei Rosazzo, die vor allem für ihren Rosengarten bekannt ist, und danach durch die von Weinbergen überzogenen Hügel bei Buttrio.
Damit nähert man sich dann allerdings wieder dem Großraum von Udine, die idyllischen Hügel werden zurückgelassen und 17 flache Kilometer führen zurück zum Ausgangspunkt.
Povoletto, Ortsteil Salt, Piazza San Martino
Salt - Nimis - Attimis - Faedis - Cividale del Friuli - Mernico - Scrio - Dolegnano - Orsaria - Buttrio - Remanzacco - Povoletto - Salt