Während man sich im Sommer vor der brütenden Hitze der friulanischen Tiefebene herauf flüchtet, klettern im Winter die Temperaturen regelmäßig deutlich in den Plusbereich. Man könnte fast meinen, die südseitig exponierten Abhänge der Julischen Voralpen, die sich von Gemona bis Gorizia erstrecken, wären das optimale Rennradrevier für jede Jahreszeit. Und irgendwie ist es tatsächlich so: einen Abstecher in diese südlichen Alpenausläufer mit garantieren Blicken über die friulanische Tiefebene bis hin zur Adria haben wir noch nie bereut.
In Buja, dem Ausgangsort, wird zunächst das Wahrzeichen des Ortes - der Monte di Buja - umrundet, bevor man schnurstracks auf die zum Greifen nahen Berge zuhält. Artegna ist bald erreicht, und nach Durchquerung des netten Städtchens, geht es unweigerlich bergauf.
Der Anstieg gliedert sich in drei Abschnitte: steile 200 Höhenmeter, kurzer flacher Abschnitt bei Montenars und nochmals sehr steile 200 Höhenmeter. Ab Montenars, einer kleinen Berggemeinde, läßt man die Zivilisation weitgehend hinter sich und taucht ein in die Bergwälder des slowenisch-italienischen Grenzgebietes. Auch Bären sollen hier regelmäßig durchstreifen, wenngleich ein Zusammentreffen mit einem der ihren wohl doch ziemlich unwahrscheinlich ist.
Nach 450 Höhenmetern ist der höchste Punkt der Runde erreicht, es folgt eine kurze Zwischenabfahrt, bevor noch einmal 100 Höhenmeter zu bewältigen sind. Wenig später erreicht man die hoch über der Ebene thronende Kirche Malemaseria. Doch weniger die Kirche selbst ist hier eine Erwähnung wert, als vielmehr die phantastischen Weitblicke bis hin zur Adria und die darauf folgende Abfahrt hinunter nach Tarcento. Doch auch wenn die enge und kurvige Abfahrt zur Rasanz verleitet, sollte man im Hinterkopf behalten, dass Gegenverkehr zwar selten, aber doch möglich ist.
Zwei flache Kilometer bringen uns nach Tarcento, wo dann unmittelbar noch einmal steile 150 Höhenmeter folgen. Das kleine Dorf Sedilis ist aber bald erreicht und durch Weinberge geht es auf der anderen Seite des Rückens hinunter nach Nimis. Doch auch hier ist uns nur ein kurzes Flachstück vergönnt, bevor der berühmte Passo di Monte Croce wartet. Doch keine Angst, Monte Croce scheint ein beliebter Passname in Italien zu sein. In dem Fall sind natürlich weder der Kreuzbergpass bei Sexten, noch der ebenfalls nicht allzu weit entfernte Plöckenpass gemeint, die sich beide dieses italienischen Namens erfreuen, sondern der ungleich leichtere Übergang hinüber nach Attimis. Dass man diese 50 Höhenmeter überhaupt benennt und noch dazu mit so einem stolzen Namen, mutet schon etwas eigentümlich an.
Damit ist dann die friulanische Ebene aber endgültig erreicht und nennenswerte Steigungen folgen nicht mehr. Mit etlichen Richtungswechseln, um die größeren Straßen zu vermeiden, werden Ebene, das zumeist ausgetrocknete Flussbett des Torre und der nördliche Stadtrand von Udine gequert.
Nachdem auch die Autobahn gekreuzt ist, wird das Gelände wieder etwas kupierter und reizvoller. Über Moruzzo erreicht man Fagagna, wo man schließlich in Richtung Norden abbiegt und auf meist angenehm ruhigen Straßen zurück zum Ausgangspunkt kommt.
Buja, Parkplatz beim Bujacentro in der Via Santo Stefano
Buja - Artegna - Montenars - Tarcento - Nimis - Attimis - Racchiuso - Tavagnacco - Pagnacco - Moruzzo - Fagagna - Buja