Es ist ja nicht so, daß wir noch keine Traumstraßen befahren hätten. Es waren besonders spektakuläre, anspruchsvolle und aussichtsreiche darunter, Traumstraßen im Gebirge und traumhafte Küstenstraßen. Und auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind und unsere persönlichen Hitparaden ganz unterschiedlich aussehen, in einem Punkt sind wir uns einig: Diese Straße die vom Meer in einem Zug über mehr als 1700 Höhenmeter auf den zweithöchsten Berg Kroatiens führt, vereint all die oben angeführten Eigenschaften in sich und reiht sich in jeder unserer Hitparaden ganz oben ein.
Ausgangspunkt ist das kleine Fischerdorf Podgora. Während es zur Hauptferienzeit vernünftig ist, ohne große Umschweife die Steigung in Angriff zu nehmen, kann man zu etwas verkehrsärmeren Zeiten zumindest den küstennahen Abschnitt zu einer Runde ausgestalten.
Dazu geht es dem Meer entlang Richtung Norden. Auf weiten Teilen kann man der Küstenstraße, der Jadranska Magistrala, ausweichen, allerdings nicht vollständig. Zur Hauptferienzeit sind aber sogar diese paar wenigen Kilometer zu stark befahren, um sie für Radfahrer empfehlen zu können.
Kurz vor Makarska, dem Hauptort der Region und Namensgeber der Makarska Riviera, zweigt rechts eine Straße ab und von jetzt an geht es bergauf. 1700 Höhenmeter sind nonstop auf den nächsten 30 Kilometern zu bewältigen, allerdings fast durchwegs in fairer Steigung, sodass sich dieser Anstieg trotz seiner Länge als wahrer Genuß entpuppt, sofern man das ganze nicht zu forsch angeht.
Bis zum Eingang in den Naturpark Biokovo, wo 25 Kuna pro Person fällig sind, ist die Straße noch gut ausgebaut, in weiterer Folge ist sie dann nur mehr einspurig. Auf einen schönen Kiefernwald folgen einige spektakuläre Serpentinen, die die Bezwingung einer steilen Fels- und Geröllwand ermöglichen. Man erreicht eine Art Hochplateau, wo die Straße Richtung Norden schwenkt und durch eine karge, fast mondartig wirkende Landschaft zieht.
Sieben Kilometer vor dem Ziel kommt dann erstmals das Ziel der Tour ins Bild: der Sveti Jure. Es ist dies ein Motivationsschub zur richtigen Zeit, weil man an dieser Stelle schön langsam die Anstrengung der vergangenen Kilometer merkt. Langsam, aber stetig rückt der Gipfel näher und gegen Ende heißt es noch einmal: ‘Rein in den roten Bereich’, denn die steilsten Abschnitte des Anstieges warten auf den letzten Kilometern.
Dann sind die letzten Kehren bezwungen und von oben bietet sich einem ein überwältigendes Panorama über die Küsten- und Inselwelt Dalmatiens.
Von einem erfrischende Sprung in die kühlen Wellen der Adria trennt einen dann ‘nur noch’ die Abfahrt direkt hinunter zum Ausgangspunkt, wobei die Abfahrt zugegeben ähnliche Ausdauer erfordert wie der Anstieg.
Podgora, Parkplatz im Ortskern direkt am Meer
Podgora - Tucepi - Naturpark Biokovo - Sveti Jure - Podgora