Fällt die Rede auf die Insel Brač, kommt so manch einer ins Schwärmen: Sie ist die größte Insel Dalmatiens und nach Cres und Krk die drittgrößte der Adria. Sie weist mit der Vidova Gora die höchste Erhebung auf einer adriatischen Insel auf. Das berühmte Goldene Horn von Bol ist wohl der bekannteste und schönste Strand Kroatiens und aus dem weißen Bračer Kalkstein wurde nicht nur der Diokletianspalast in Split, sondern auch die Parlamente in Wien und Budapest sowie das Weiße Haus in Washington erbaut. Was aber noch viel schwerer wiegt: Brač ist dank seiner gut ausgebauten aber kaum befahrenen Straßen ein phänomenales Tagesziel für Rennradfahrer. Also nichts wie hin.
Brač ist mit den regelmäßig verkehrenden Fähren vom Festland aus leicht zu erreichen. Die Überfahrt von Split nach Supetar, dem Hauptort der Insel, dauert etwa eine Stunde und ist eine aufregende Einstimmung für die Inselausfahrt.
Auf Brač gelandet, lässt man die Hektik des Hafens und den nervigen Verkehr, der mit dem Entladen der Fähre verbunden ist, rasch hinter sich und auf einer schönen Küstenstraße geht es die Ostküste der Insel entlang Richtung Süden. Zahlreiche einladende Badebuchten und Straßencafés werden links liegen gelassen und allmählich wird das Höhenprofil anspruchsvoller.
Eine wunderbare Straße ohne jeglichen Verkehr und mit tollen Blicken auf die nahe Festland-Küste zieht über knapp 400 Höhenmeter hinauf auf das Inselplateau. Dieses wird durchquert bevor es auf der anderen Seite gleich wieder hinunter in den Hauptferienort der Insel geht. Bol ist vor allem für sein sichelförmiges “Goldenes Horn” bekannt, das weithin als der schönste Strand Kroatiens gilt. Er verändert je nach Wind und Meeresströmung seine Form und zeigt einmal in die eine, einmal in die andere Richtung. Nicht nur Bade- und Surfurlauber kommen hier auf ihre Kosten, auch uns Cyclisten ist dieser wunderschöne Strand eine kleine Pause wert. Nicht nur Arme und Beine, auch bleiche Bäuche sehnen sich nach etwas Sonne.
Nach einem Espresso am Strand geht es auf der gleichen Straße in fairer Steigung zurück auf das Inselplateau und auf diesem in moderater Steigung Richtung Norden.
Als ob die bisherige Runde nicht schon großartig genug gewesen wäre, folgt jetzt das
Highlight des Tages. Ein wahres Traumsträßchen, perfekt asphaltiert, zieht in angenehmer Steigung durch einen wunderschönen, einsamen Kiefernwald auf die Vidova Gora, den höchsten Punkt auf einer adriatischen Insel. Lediglich der Sveti Ilija auf der Halbinsel Pelješac ist etwas höher, dafür aber nicht mit dem Rennrad erreichbar.
Oben kann man sich getrost Zeit nehmen, um den Blick von Bol mit seinem Goldenen Horn auf die gegenüberliegenden Inseln Hvar und Korcula schweifen zu lassen. Die Schwierigkeiten der Runde sind an diesem Punkt eigentlich vorbei, etwas Konzentration braucht es aber noch: Denn auf der Abfahrt hinunter nach Supetar zur Fähre kann der Asphalt nicht mit dem Rest der Runde mithalten Und so macht man sich durchgeschüttelt auf die schaukelige Rückfahrt zum Festland macht.
Hafen Split, bzw. Ausgangspunkt auf Brač ist der Hafen in Supetar
Supetar - Splitska - Pucisca - Gornji Humac - Bol - Praznica - Vidova gora - Nerezisca - Supetar