Istrien ist mittlerweile ein beliebtes Rennradziel, die Gegend um Zadar ist auf dem besten Weg dazu. Den Rest Kroatiens kann man aber getrost als Geheimtipp bezeichnen. Angenehmes Klima, schöne Landschaften, großteils sehr gute Straßenverhältnisse und abseits der Durchzugsstraßen kaum Verkehr. All diese Eigenschaften treffen im besonderen Maße auf diese Runde zu, die sich im Hinterland von Split hart an der bosnischen Grenze bewegt. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, dass dieses Paradies auch von anderen Rennradfahrern entdeckt wird.
Ausgangspunkt dieser anspruchsvollen Runde ist das nette Städtchen Sinj. Sinj liegt in der fruchtbaren Ebene der Cetina und wird von mehreren Gebirgszügen umgeben. Nordöstlich liegt das Svilaja-Gebirge, durch dessen südlichen Ausläufer die erste Schleife zieht.
Auf einer gut ausgebauten aber kaum befahrenen Straße geht es Richtung Westen, bevor man auf einer kleinen Kuppe rechts abbiegt. In sanfter Steigung zieht die Straße durch eine sehr dünn besiedelte Landschaft. Bald nach einem Windpark erreicht man bei einem kleinen Dorf den höchsten Punkt dieses Anstiegs. Und hier kommt dann die Überraschung: während die kleinen Straßen bis hier herauf tadellos asphaltiert waren, trifft man jetzt auf eine zwar deutlich breitere Straße, die allerdings mit einem mehr als bescheidenen Schotterbelag aufwartet. Man kann nur hoffen, dass das schon die Vorbereitungen für eine Straßensanierung sind. Nach drei Kilometern ist der Spuk aber wieder vorbei und auf einer perfekt asphaltierten und gut ausgebauten Straße geht es hinunter ins Tal der Cetina.
Dem malerischen Fluss entlang geht es 20 Kilometer durch die fruchtbare Ebene, bevor man in Otok links abzweigt und im Dorf Ruda dann der nächste Anstieg beginnt.
Eine phantastische kleine Straße zieht hinein ins Kamesnica-Gebirge, einem Ausläufer des Dinarischen Gebirges. Ganze zwei Autos begegnen uns auf den nächsten 20 Kilometern.
Zu unterschätzen ist dieser Anstieg keinesfalls, während der untere und obere Abschnitt etwas flacher sind, fordert der sonnenexponierte Mittelteil, auf dem die Steigung kaum einmal unter 10% sinkt, doch einiges an Körnern.
Nach diesem Abstecher an die bosnische Grenze ist zwar erst etwas mehr als die Hälfte der 120 Kilometer zurückgelegt, dafür liegen aber die Hauptschwierigkeit hinter uns. Tendenziell bergab, allerdings immer wieder unterbrochen von kurzen aber steilen Rampen, geht es fast genauso einsam wie bisher zurück in die Cetina-Ebene. Den etwas stärkeren Verkehr rund um Trilj lässt man rasch hinter sich und zumeist auf kleinen Nebenstraßen geht es zurück nach Sinj.
Sinj, öffentlicher Parkplatz in der Straße Put Zupica
Sinj - Sutina - Jelicic - Rumin - Obrovac Sinjski - Otok - Roze - Tijarica - Grab - Trilj - Sinj
3 Kilometer Schotterabschnitt am höchsten Punkt des ersten Anstiegs