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Crete Senesi

Eingefahren:
03. 2016
Kilometer:
71.00
Höhenmeter:
1210.00
GPX-Track
  • Rennrad, Italien, Toskana, Siena, Crete Senesi
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Obwohl es erst seit 2007 im Profikalender zu finden ist, hat das Strade Bianche nicht zuletzt aufgrund der namhaften Siegerliste - 3x Fabian Cancellara, Zdeněk Štybar, Michał Kwiatkowski, Philippe Gilbert,… - und der immerhin 50 Kilometer auf den namensgebenden Schotterstraßen seinen Platz im dicht gedrängten Profi-Frühjahrskalender längst behauptet. Was liegt also näher, wenn man schon mit dem Rennrad in der Gegend um Siena ist, einen Teil der Rennstrecke nachzufahren. Und wenn wir schon dabei sind, suchen wir uns dafür natürlich einen der längsten Schotterabschnitte aus, wenngleich wir diesen in entgegengesetzter Richtung der Rennstrecke fahren.

Und als ob das noch nicht für eine schöne Tourenbeschreibung reicht, führt uns diese Runde noch dazu durch eine ganz einzigartige Landschaft. Die sehr trockene Errosionslandschaft der Crete Senesi mit den Biancane, den durch Verwitterung entstandenen weißen, nur wenige Meter hohen Hügeln ohne jede Vegetation, verleiht der Runde eine zusätzliche Würze.

Ausgangspunkt der heutigen Runde ist Taverna d’Arbia an der östlichen Ausfallsstraße von Siena. Ein geeigneter Parkplatz am Beginn der SS438, der Strada Provinciale Lauretana, ist rasch gefunden.

Nach einer Brücke über die Arbia und dem gleichnamigen Ort folgen wir dieser landschaftlich sehr schönen Straße quer durch die Crete. An sich herrscht hier nicht wahnsinnig viel Verkehr, aber der landwirtschaftliche Verkehr mit zahlreichen größeren Traktoren ist doch etwas nervig. Nach knapp neun Kilometern zweigen wir aber schon rechts ab Richtung San Martino in Grania und unsere Strada biancha beginnt. 

Landschaftlich ist dieser Abschnitt wunderschön, aber vor allem die Bergab-Passagen mit den 23er Reifen auf dem teilweise doch recht groben Untergrund mit zahlreichen Schlaglöchern sind schon gewöhnungsbedürftig. Aber was tut man nicht alles, um sich mit den besten der Zunft zu messen. Auf regelmäßige Attacken, allzu hohes Risiko und Positionskämpfe verzichten wir allerdings gerne.

Es mag nicht jedermanns Sache sein und manch einem tut es verständlicherweise um sein glänzendes, wohnzimmergepflegtes Rad leid, für mich sind solche Abschnitte aber das Salz in der Suppe des Rennradfahrens. Schmale, verwinkelte Straßen, Kopfsteinpflaster und auch Schotter gehören für mich bis zu einem gewissen Grad zum Rennradfahren einfach dazu.

Nach San Martino in Grania geht es mit einigen Gegenanstiegen weiterhin schottrig hinunter nach Monteroni d’Arbia. In Monteroni d’Arbia bleibt man im Endeffekt immer auf dem Hauptweg, bis man wieder auf Asphalt trifft.

Nach neun Kilometern Schotter sind wir für diesen Luxus-Straßenbelag doch dankbar und wieder auf einer wunderschönen, diesmal völlig verkehrsfreien Straße fahren wir nach Asciano. Bei der Kreuzung mit der SS438, kurz vor Asciano, fahren wir rechts, dann über eine Brücke und nach der Brücke in einem Kreisverkehr wieder rechts Richtung Chiusure. 

Nach dem Kreisverkehr geht es gleich bergauf los und nach wenigen Kilometern erreicht die Steigung stolze 20%. Auch in weiterer Folge kommen immer wieder ähnlich steile Rampen, allerdings zum Glück immer nur relativ kurz. Diese Straße, die uns bis Chiusure führt, ist ein absolutes Highlight. Sie verläuft immer oben am Hügelkamm und bietet wunderschöne Weitblicke über die Crete bis hin nach Siena.

Kurz vor Chiusure, unserem höchsten Punkt und südlichem Wendepunkt, fahren wir bei einer Kreuzung links. Rechts käme man in wenigen hundert Metern zur berühmten Abtei Monte Oliveto Maggiore, die vor allem wegen ihres freskengeschmückten Kreuzganges viele Kulturliebhaber anzieht. Wir aber wollen die Olivetaner mit unserer Aufmachung und für Steinböden nur mäßig geeignetem Schuhwerk nicht nervös machen, sondern biegen in Chiusure links ab und in einer schönen Abfahrt geht es wieder hinunter nach Asciano.

Nach einem Espresso-Päuschen folgen wir der SS438 direkt zurück zum Ausgangspunkt, wobei sich der angekündigte Wetterumschwung mit einem doch zunehmend starken und böigen Wind bemerkbar macht, was vor allem die Abschnitte oben auf den Hügeln und die Abfahrten mühsamer als gedacht gestaltet. 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Taverna d’Arbia, öffentlicher Parkplatz beim Kreisverkehr SS438 - Via Bartolomeo Renaldini

Wegpunkte

Taverna d’Arbia - San Martino in Grania - Monteroni d’Arbia - Asciano - Chiusure - Asciano - Taverna d’Arbia

 

Hinweise

 9 Kilometer Schotter zwischen Kilometer 8,8 und 18