Strada del Vino Orcia

Rennrad und Toskana: man soll zusammenführen, was zusammen gehört. Und das gelingt auf dieser Runde ganz ausgezeichnet. Entlang wunderschöner, mittelalterlicher Städte schlängeln sich die Straßen durch die einzigartige und harmonische Landschaft. Eine Runde, die Lust auf mehr macht.

Diese nette Halbtagestour startet in San Quirico d’Orcia. Auch wenn es für die Runde nicht notwendig ist, so ist es doch ganz nett, wenn man mit einem kleinen Umweg durch den mittelalterlichen Ortskern beginnt. Die paar hundert Meter mehr ist das nette Städtchen allemal wert.

Um die relativ dicht und schnell befahrene Schnellstraße (SR2 - Via Cassia) zu vermeiden, nimmt man am besten die frühere Via Cassia, die auf dem Wegweiser etwas uncharmant als „Ex Cassia“ bezeichnet wird. Diese nette Straße schlängelt sich völlig verkehrsfrei über die Hügel nordwärts nach Torrenieri. 

In Torrenieri folgt man dem Wegweiser nach San Giovanni d’Asso und mit Rückenwind hat man es rasch bis zum stolz auf einem Hügel thronenden Städtchen geschafft. Den Weg hinauf nach San Giovanni sparen wir uns, statt dessen folgen wir dem Wegweiser "Strada del Vino Orcia" und es wartet gleich eine knackige 11%-Rampe. Die Steigung ist zum Glück nicht allzu lang und oben geht es sehr schön am Hügelrücken entlang. Entspannt kann man die Blicke über die Weite schweifen lassen, und wer genau hinschaut, entdeckt Montepulciano, Pienza und das wunderschön gelegene Kloster Sant’ Anna in Camprena, ein Drehort des mehrfach Oscar-prämierten Filmes „Der Englische Patient“.

In Montisi zweigt man rechts ab Richtung Castelmuzio und nach kurzer steiler Abfahrt geht es hinauf in das nette Städtchen. War es auch bis hierher schon Genuß-Radfahren vom Feinsten, so kann das jetzt noch gesteigert werden. Der Abschnitt von Castelmuzio nach Petroio ist wohl der schönste der ganzen Runde.

Ab Petroio geht es einige Zeit bergauf, großteils im Wald. Nach einer Terracotta-Fabrik zweigt man scharf rechts ab und kurz darauf ist der höchste Punkt der Runde erreicht. Es folgt eine kurze Abfahrt und nach einigen Kilometern kommt man zu einer Kreuzung, von wo aus sich ein Abstecher in das zwei Kilometer entfernte und pittoresk, hoch über dem Val di Chiana gelegene Städtchen Montefollonico auszahlt. Und weil zu Ciclismo und Toscana nun einaml ein Espresso gehört, nehmen wir uns hierfür die Zeit, bezeichnenderweise in der inspirierenden "Bar Sport".

Zurück am Rad gelangt man bald auf die SP146, die Verbindungsstraße zwischen Montepulciano und San Quirico. Gegen unser Erwarten ist das Verkehrsaufkommen sogar am Samstag Nachmittag alles andere als erschreckend, was zur Haupturlaubszeit sicher anders ist. 

So können wir diese wunderschön verlaufende Straße genießen und über Pienza, das wir heute ohne Pause passieren, das aber definitiv einen Besuch wert wäre, gelangen wir zurück zum Ausgangspunkt.