Es muss nicht immer die perfekte Runde sein. So manche Stichstraße ist es wert, befahren zu werden auch wenn man am gleichen Weg wieder zurück muss. Die Fahrt ins langgestreckte Ultental ist ein gutes Beispiel dafür. Der untere Teil des Tales lässt sich zwar in eine Runde mit Gampenpass und Hofmahdjoch einbauen, aber speziell der wunderschöne obere Teil bleibt dann erst wieder links liegen und das wäre wirklich schade.
Das Ultental zieht von Lana in südwestlicher Richtung in die Ortler Alpen. Vom Parkplatz geht es fast unmittelbar bergauf und das bleibt auch für einige Kilometer so. Erst nachdem man die erste Talstufe überwunden und den Talgrund erreicht hat, wird es flacher.
Nach St. Pankraz, dem äußersten Ort des Ultentales, kommt man zur Kreuzung, wo die gut ausgebaute Straße auf das Hofmahdjoch abzweigt. In diesem Bereich gilt es auch einige Tunnels zu durchqueren. Diese sind zwar nicht übermäßig dunkel bzw. verkehrslastig, Radlichter geben aber doch ein gutes Gefühl. Insgesamt zahlt es sich aus, die Auffahrt so früh wie möglich zu starten. Der morgendliche Berufsverkehr zieht eindeutig talauswärts, und bis die Wanderer fertig gefrühstückt haben und bergwärts streben, sind wir schon längst oben.
St. Walburg und der Zoggler Stausee werden zurückgelassen und bald ist St. Gertraud, die hinterste Ortschaft, erreicht. Hier beginnt der schönste und auch anspruchsvollste Abschnitt des Anstiegs. Es wird rasch deutlich steiler. Für zwei bis drei Kilometer geht es kontinuierlich mit zweistelligen Prozentwerten bergauf. Links unterhalb der Straße liegen schöne alte Höfe und Almen und schön langsam erkennt man, wo es hingeht. Links voraus erkennt man die Straße, die zum Weißbrunner-Stausee führt. Hier ist unsere Bergwertung erreicht und ab hier gehört das Gelände den Wanderern und dem Weidevieh.
Für uns geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück bis St. Walburg. Wer noch Kraft hat, kann jetzt doch noch einen kleinen Umweg einbauen, um zumindest einen Teil der Rückfahrt zu einer Runde auszubauen.
Wiederum recht steil verläuft ein kleines Sträßchen an der schön gelegenen Kirche St. Walburg vorbei die Südhänge des Ultentals hinauf. Rasch gewinnt man an Höhe und das Rauschen des Baches hallt vom weit unten gelegenen Talgrund herauf.
Bei der Weiterfahrt sollte man die Blicke von der Südtiroler Bergwelt lösen und wieder nach vorne richten. Denn fast genauso steil wie es herauf gegangen ist, geht es auch wieder hinunter nach St. Pankraz und von hier entlang des Anfahrtsweges zurück zum Ausgangspunkt.
Lana, Villener Weg
Lana - St. Pankraz - St. Walburg - St. Nikolaus - St. Gertraud - Weißbrunner Stausee - St. Walburg - Kirche St. Walburg - St. Pankraz - Lana
einige Tunnels zwischen St. Pankraz und St. Walburg: Radlichter nicht vergessen.