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Penser Joch – Jaufenpass

Eingefahren:
09. 2015
Kilometer:
148.00
Höhenmeter:
3380.00
GPX-Track
  • Rennrad, Italien, Südtirol, Bozen, Meran, Penser Joch, Jaufenpass
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Knackige Tagestour durch und um die Sarntaler Alpen.

 

Man sollte sich genügend Zeit nehmen, wenn man diese ausgiebige Runde in Südtirol fahren möchte. Bereuen wird man es kaum, denn für Cyclistinnen und Cyclisten bietet diese selektive Ausfahrt alles, was das Herz begehrt.

Los geht es in Gasteig, einem kleinen Ort südwestlich von Sterzing. Ein Parkplatz befindet sich, gleich nachdem man den Ridnaunbach überquert hat, bei der Tourismusinformation. Von hier geht es ca 1,5 km zurück auf der Anfahrtsstraße bis zur deutlichen Abzweigung „Penser Joch“. Schon nach einigen hundert Metern erreicht man das Ende des Talbodens und die Straße beginnt – zunächst in gemächlicher Steigung – sich den Hang hinaufzuwinden.

Am Anfang der Passstraße passiert man die Burg Reifenstein. Sie gilt als besterhaltenste Burganlage Südtirols, da sie in ihrer Geschichte niemals erobert oder zerstört wurde. Herrliche Landschaft, spitzenmäßiger Asphalt, eine dezente Steigung und nicht allzu viel Verkehr machen die Nordauffahrt auf das Penser Joch zu einem wahren Wohlfühlpass. Die Anzahl seiner Kehren – gezählte viermal muss man einlenken – wirkt zwar nicht gerade furchteinflößend, doch darf der Anstieg nicht unterschätzt werden: immerhin sind auf ca. 14 Kilometern mehr als 1200 Höhenmeter zu absolvieren. In konstanter Steigung zieht sich die Straße kilometerlang dem Hang entlang, zunächst immer in Richtung Südosten, dann nach Südwesten. Sobald der Wald lichter wird, öffnet sich der Blick auf den Übergang und den noch recht weit entfernten Alpenrosenhof. Dort angekommen bietet sich erstmals ein beeindruckender Rundblick, zurück auf die Tribulaune, links und rechts auf die Sarntaler Alpen.

Die folgende Abfahrt geht über ca. 30 Kilometer nach Bozen. Nur am Anfang und am Ende ist sie steil, dazwischen wird es flacher und man muss teilweise ordentlich in die Pedale treten. Hier lässt sich auch abschätzen, wie anstrengend der weitere Tagesverlauf sein wird: Hat man Gegenwind, dann wird die Rückfahrt in Richtung Norden zum Jaufenpass vermutlich angenehm, bei Rückenwind kann es später zum Kurbeln werden.

Weil kurz vor Bozen die Straße durch eine Serie von Tunnel verläuft – nur der nördlichste hat eine Umfahrung – sollten unbedingt Radlichter mit dabei sein. Bei einer Tunnellänge von bis zu 600 Metern ist es ein gutes Gefühl, gesehen zu werden.

Kurz vor dem Ortsschild Bozen geht es von der Sarntaler Straße rechts weg in die Fagenstraße. Ihrem Verlauf folgt man nach Westen, kommt bald auf den Moritzinger Weg, lässt die Abzweigung nach Meran, die den Weg über die Schnellstraße anzeigt, links liegen und fährt vorbei an der formschönen St. Mauritius Kirche auf die Meraner Straße, die später Bozner, dann Römer Straße heißt.

Die Orientierung ist einfach und auch vor Meran wird der Weg vorbei an den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Richtung „Passeier Tal“ „Jaufenpass“ oder „Pässe“ gewiesen.

Langsam macht sich bemerkbar, dass die 100km-Marke erreicht ist. Das wellige Auf-und- ab der SS 44 hinein ins Passeier Tal wird durch die anfangs eher mühsame Verkehrslage nicht angenehmer. Dennoch erreicht man überraschend schnell St- Leonhard in Passeier und solltehier zumindest einen Moment dem Tiroler Che Guevara, Anderl Hofer, gedenken. Er wurde am Sandhof, der heute ein Museum ist, 1810 geboren, führte die Tiroler in den Kampf gegen Napoleon und wurde später zum Volkshelden stilisiert.

St. Leonhard liegt direkt am Fuße des Jaufenpasses; von hier zweigt auch die Straße auf das Timmelsjoch ab, dem gefürchteten 30 Kilometer langen Schlussanstieg des Ötztaler Radmarathons. Für die 1400 Höhenmeter über den Jaufenpass sind „nur“ 20 Kilometer zu bewältigen. Die Steigung ist wirklich durchgehend fair, keine Vernichtungsrampen zwischendrin, dennoch braucht es nach der durchaus ausgiebigen Performance bis hierher schon noch einige Körner, um das Rad über den Berg zu wuchten.

Wie immer man diese letzte Hürde angeht, ob durch Versetzung in einen tranceartigen Zustand, durch eine Pause in St. Leonhard samt Nudelinfusion oder durch eine nette Unterhaltung mit den Kolleginnen und Kollegen, die von den langen Querfahrten ablenkt – es gibt keinen Weg zurück, der Blick ist nach vorne, besser: nach oben, zu richten.

Die Abfahrt ist unschwierig und führt direkt zurück zum Auto.

Insgesamt ist die Penser Joch-Jaufenpass-Runde einfach eine spitzenmäßige Tagestour mit hohem Suchtpotential für weitere Ausfahrten.

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Gasteig, am Parkplatz der Tourismusinformation

Wegpunkte

Gasteig – Penser Joch – Bozen – Meran – St. Leonhard in Passeier – Jaufenpass – Gasteig

Hinweise

Licht nicht vergessen wegen der Tunneldurchfahrten!