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Col de Landerre

Eingefahren:
04. 2018
Kilometer:
103.00
Höhenmeter:
2600.00
GPX-Track
  • Rennrad, Frankreich, Süd-Frankreich, Bordeaux, Atlantik, Pyrenäen, Baskenland
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  • Clocher trinitaire in Aussurucq.

Die Pyrenäen bieten dem Cyclisten vor allem eines: mythische Anstiege im Hochgebirge mit einer langen Rennrad-Tradition. Doch auch im Frühling und Herbst, wenn die hohen Pässe keine Saison haben, sind die Pyrenäen einen Besuch wert. Denn im Schatten der Giganten finden sich eine Vielzahl an Straßen und Pässen, die zwar deutlich weniger von ihrer Radsportvergangenheit und ihren Heldengeschichten erzählen können, ihren großen Brüdern an Schwierigkeit, Rauheit und Schönheit aber kaum nachstehen. Ein Parade-Beispiel hierfür ist der großartige Col de Landerre, der im Mittelpunkt dieser anspruchsvollen Runde steht.

 

Gestartet wird im netten kleinen Ort Mauléon-Licharre, das im Westen des französischen Baskenlandes liegt. Neben der Landwirtschaft hat sich der Ort ein zweites wirtschaftliches Standbein erarbeitet und sich zum Zentrum der französischen Espadrilles-Produktion gemausert - allerhand.

Die ersten Kilometer bis Espès haben noch nicht viel zu bieten, dann allerdings geht es auf die von uns so gesuchten kleinen Straßen und eine erste Steigung bringt uns über den kleinen Weiler Ainharp nach Lohitzun-Oyhercq. Weitgehend flach geht es nach Pagolle, wo mit dem Col d’Osquich schon die zweite Steigung wartet.

Allzu lange ist auch diese nicht, hier fällt uns aber das erste Mal auf, dass die über uns kreisenden Greifvögel zum Teil ungewöhnlich groß sind. Und tatsächlich sehen wir im Verlauf der nächsten Tage ebenso viele Gänsegeier über uns kreisen wie die üblichen kleineren Raubvögel. Ein wirklich imposanter Anblick.

Nach einer dritten Steigung, dem Col de Gamia, wird der nette Ort Saint Jean le Vieux erreicht, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen auf den nun folgenden Höhepunkt der Runde einstimmen.

Einige flache Kilometer sind uns noch vergönnt, bevor ab Béhorléguy die Steigung dann gnadenlos und ohne wirkliche Verschnaufpause zunimmt. Sind es die zehn Prozent Durchschnittssteigung auf den nächsten sechs Kilometern, der nur mäßig rollende Asphalt, der böige, teilweise orkanartige Gegenwind, der einen der unseren sogar zwei Mal unsanft vom Rad wirft, oder die majestätischen Ausblicke auf die verschneiten Pyrenäengipfel - auf jeden Fall fühlt sich das Erreichen der Passhöhe wie ein Gipfelsieg am Col du Tourmalet an und die Strapazen weichen einem wunderbaren Glücksgefühl.

In völliger Einsamkeit schießen wir noch einige Fotos, bevor wir uns die nicht minder schöne Ostseite des Passes hinunterstürzen. Im kleinen, netten Dorf Aussurucq ist das Ende der Abfahrt erreicht. Es geht vorbei an der Kirche mit dem für das französische Baskenland typischen dreigiebeligen Glockenturm und einer auf den ersten Blick etwas eigenartig anmutenden Mauer. An diesen, im gesamten Baskenland sehr häufig anzutreffenden Mauern wird Pelota gespielt, ein Rückschlagspiel baskischen Ursprungs.

Ein paar wenige Höhenmeter gilt es noch zu überwinden, bevor die noch verbleibenden zehn Kilometer dann nur mehr dem Ausradeln dienen und man am Hauptplatz von Mauléon-Licharre seinen Durst löschen und das absolvierte Abenteuer Revue passieren lassen kann.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Mauléon-Licharre, Rue du Jeu de Paume im Ortszentrum

Wegpunkte

Mauléon-Licharre - Espès - Lohitzun-Oyhercq - Pagolle - Col d’Osquich - Saint Just Ibarre - Col de Gamia - Saint Jean le Vieux - Aincille - Béhorléguy - Col de Landerre - Aussurucq - Ordiarp - Mauléon-Licharre