Wunderschöne ruhige Runde im hügeligen Nord-Westen von Graz.
Ein idealer Ausgangspunkt für diese schöne Runde ist der Grazer Stadtteil Gösting. Parken kann man zum Beispiel zum Leidwesen der Anrainer gemeinsam mit vielen Pendlern in der Straßengelstraße. Den Stadtverkehr liegt hier bereits hinter uns und auch am Ende der Runde erreicht man den Ausgangspunkt ohne mit dem Grazer Verkehr in Berührung zu kommen. Ansonsten bildet der Murradweg eine optimale Nord-Süd-Verbindung durchs Grazer Stadtgebiet.
Flach und schön geht es unter der Ruine Gösting vorbei talein Richtung Thal bei Graz. Wir folgen den Wegweisern Richtung Kreuzwirth, auch wenn wir dabei den Thaler See und das dem zweifellos berühmtesten Sohn des Ortes gewidmete Museum links liegen lassen. Ein Schicksal, das das Arnold-Schwarzenegger-Museum mit Sicherheit nicht verdient hat.
Hügelauf und -ab geht es über Thal-Eck und Thal-Eben nach Steinberg, von wo aus man einen wunderschönen Blick über das von den Gipfeln der Glein- und Stubalm umrahmte Voitsberger Becken sowie weit hinein in die Süd-West-Steiermark hat.
Durch die nördlichen Ausläufer des steirischen Weinlandes geht es über Rohrbach und Reiteregg hinauf nach St. Bartholomä. In St. Bartholomä biegen wir links ab und es folgt eine kurze Abfahrt. Noch in der Abfahrt muss man aufpassen, eine rechts spitzwinkelig wegführende kleine Straße Richtung Raßberg nicht zu übersehen. Auf wunderbaren kleinen Straßen, immer wieder durchsetzt mit steilen Rampen geht es wieder bergauf und als Höhepunkt wartet oben eine Panoramastraße, die in der Gegend ihresgleichen sucht. Sie zieht rund um den Fuchskogel und bietet wunderbare Ausblicke von der Koralm bis hinein in die Oststeiermark zur Riegersburg und den Gleichenberger Kögeln.
Nach der Abfahrt ins Liebochtal folgt bereits der nächste Anstieg, der uns über Stiwoll hinauf nach St. Pankrazen, dem höchsten Punkt der Runde, führt. Dieser Anstieg ist zwar immerhin 7 Kilometer lang, allerdings sind nur die letzten knapp zwei Kilometer richtig steil. Angesichts des forschen Tempos, das Mario im Kampf um die Bergpunkte anschlägt, reichen diese zwei Kilometer aber, um doch ziemlich erschöpft oben im netten Wallfahrtsort anzukommen.
Und wäre die Runde nicht schon bis jetzt lohnend genug, lassen die nächsten 15 Kilometer jedes Rennradler-Herz höher schlagen. So oft hat ein Hobbyfahrer schließlich auch wieder nicht die Gelegenheit, sich wie in einer Fluchtgruppe vor dem Profi-Peloton zu fühlen. Das Gefälle der nun folgenden Abfahrt durch den Stübing-Graben reicht, um schöne Geschwindigkeiten zu erzielen, ist wiederum aber nicht so stark, als dass man nicht mit schwerem Gang ständig ums Hinterrad des Vordermannes kämpft.
In Kleinstübing ist es dann vorbei mit der Unterstützung durch die Schwerkraft, wir haben den Talboden mit der Mur erreicht und sind wieder rein auf unsere Muskelkraft angewiesen. Gratwein ist trotzdem bald erreicht. Hier kann man entweder direkt über Judendorf-Straßengel zurück nach Graz fahren, was die Tour um doch fast 20 Kilometer verkürzt aber kaum weniger lohnend macht. Oder man zweigt in Gratwein rechts ab, fährt am bekannten Stift Rein vorbei, dem ältesten dauerhaft bewohnten Zisterzienser-Stift der Welt, und nach kurzem Hügel-Auf und -Ab folgt noch ein letzter Anstieg hinauf nach St. Oswald bei Plankenwarth und dem etwas östlich davon gelegenen Schloss Plankenwarth.
Nach kurzer Abfahrt passieren wir Judendorf-Straßengel und auf dem Radweg geht es die letzten Kilometer unter der Ruine Gösting und am nördlichen Portal des Plabutsch-Tunnels, dem zweitlängsten Tunnel Österreichs, vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Graz-Gösting, Straßengelstrasse
Graz-Gösting - Thal bei Graz - Steinberg - Rohrbach - St. Bartholomä - Raßberg - Stiwoll - St. Pankrazen - Großstübing - Kleinstübing - Gratwein - Rein - St. Oswald - Plankenwarth - Judendorf-Straßengel - Graz-Gösting