Die höchsten Berge Lanzarotes sind nur etwas über 600 Meter hoch. Längere zusammenhängende Steigungen sind also eher Mangelware. Eine Ausnahme bildet der phantastische Anstieg vom auf Meereshöhe liegenden Arrieta bis knapp unter den höchsten Berg der Insel, den Peñas del Chache. Eingebettet in diese lohnende Runde sollte kein Lanzarote- Rennradurlaub ohne diesen Anstieg enden.
Vom Ausgangspunkt in Costa Teguise, einem der Hauptferienorte der Insel, geht es sanft ansteigend hinauf zur großen Straße, die von Tahiche in den Inselnorden führt. Hier hat man bereits einen schönen Blick auf die Famara-Berge, die den Norden der Insel beherrschen. Höchste Erhebung ist der Peñas del Chache, leicht zu erkennen am weithin sichtbaren Observatorium.
Unser Anstieg liegt allerdings noch versteckt hinter einem Bergrücken und bis zu seinem Beginn müssen noch einige flache Kilometer nach Norden zurückgelegt werden, was auf der parallel zur Hauptstraße verlaufenden Kleinstraße problemlos möglich ist.
In Arrieta ist Schluss der Einrollphase. Allzu spektakulär sind die Eckdaten mit knapp 600 Höhenmetern auf 10 Kilometern zwar nicht, dafür ist der Anstieg aber landschaftlich umso schöner. Das merkt man auch daran, dass man hier selten allein ist. Autoverkehr gibt es zwar keinen, dafür vor allem am Wochenende umso mehr Radverkehr. Uns erprobten Bergziegen stellen diese 600 Höhenmeter wohl kaum vor eine nennenswerte Herausforderung, speziell für die so zahlreich auf Lanzarote trainierenden Triathleten ist so ein Anstieg aber nicht alltäglich.
Es geht zunächst durch das schöne Valle de Temisa. Im Gegensatz zum Großteil der Insel ist dieses Tal relativ fruchtbar, was sich auch am intensiven Terrassenanbau bemerkbar macht. Diese Fruchtbarkeit verdankt das Tal einerseits der windgeschützten Lage im Windschatten der Famara-Berge und andererseits einer der nur ganz seltenen natürlichen Wasserstellen auf der Insel.
Nach gut der Hälfte des Anstiegs trifft man auf die Straße, die Haíra mit Teguise verbindet. Über fünf traumhafte Serpentinen mit herrlichen Blicken auf das Tal der tausend Palmen, in dem auch mit Haíra der schönste Ort des Nordens liegt, erreicht man den höchsten Punkt der Runde.
So wie auf Regen meistens Sonne folgt, so folgt auf einen Anstieg fast unausweichlich eine Abfahrt. Allzu aerodynamisch sollte man den Kopf aber nicht hinter dem Lenker verstecken, man würde sonst die tollen Ausblicke über die Insel versäumen und das wäre nun wirklich schade.
Ein kurzer Gegenanstieg bringt uns in die alte Inselhauptstadt Teguise zu Füßen des Castello Santa Bárbara, von wo es dann für einige Kilometer etwas verkehrslastig weiter nach Mozaga geht.
Der jetzt folgende Abschnitt abseits der größeren Straßen, auf denen sich nicht nur der Haupt-Auto- sondern auch der Haupt-Rad-Verkehr abspielt, ist zwar landschaftlich sehr reizvoll, mit schönen Blicken auf die in unzähligen Farbschattierungen leuchtenden Vulkane, aber speziell Liebhaber des glatten Untergrundes werden hier nur wenig Freude haben. Der Abschnitt ist zwar durchgehend asphaltiert, aber so manche Schotterstraße ist angenehmer zu befahren. Genau mein Terrain also und die Abgeschiedenheit und landschaftliche Schönheit belohnen für die Mühen.
Ab Masdache verläuft die Runde dann aber wieder auf dem gewohnt guten Untergrund und ohne nennenswerte Hindernisse erreicht man über San Bartolomé und Tahiche wieder den Ausgangspunkt.
Costa Teguise, großer öffentlicher Parkplatz am nördlichen Ortsende in der Av. de las Islas Canarias
Costa Teguise - Guatiza - Arrieta - Tabayesco - Mirador Haíra - Los Valles - Teguise - Mozaga - Masdache - San Bartolomé - Tahiche - Costa Teguise