Ja, die versteckten Straßen, wo einem kaum ein Auto und nur ganz vereinzelt ein Radfahrer begegnet, gibt es tatsächlich auch auf Malle. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell die Radfahrerdichte abnimmt, sobald man die Küstenpromenaden und Hauptstraßen verlässt. Das ist überall auf der Welt das gleiche und funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Tatsache, dass die Hotelpools immer bestens besucht sind, während man im Meer seine Ruhe hat. Aber gut, uns soll es recht sein.
So schön die kleinen Straßen im Hinterland auch sind, so verwinkelt und schwer zu navigieren sind sie. Ein Navigationsgerät kann die Fahrt deutlich erleichtern und es macht einfach mehr Spass, wenn man nicht alle 200 Meter stehenbleiben und die Karte auspacken muss. Das würde einem auf dieser Runde kaum erspart bleiben.
Von Platja de Muro geht es die gut befahrene Küstenstraße MA-12 Richtung Süden. Nach nur vier Kilometern kann man aber schon rechts abbiegen und auf zunehmend kleineren und ruhigeren Straßen fährt man Richtung Muro. Von Muro geht es im Zick-Zack auf kleinen einsamen Straßen durchs Hinterland zurück Richtung Küste.
Kaum ist die Küstenstraße wieder erreicht, sieht man auch wieder Radfahrer. Warum auch immer, trauen sich die nur ganz selten weg von den Trampelpfaden. Nach zwei Kilometern Küstenstraße geht es auf der gut ausgebauten aber kaum befahrenen MA-3330 wieder ins Landesinnere. Die leichte Steigung bringt uns zum höchsten Punkt der Runde, der aber auch nur auf 170 Metern Seehöhe liegt. Für einen schönes Panorama auf das Inselinnere und zurück Richtung Alcudia reicht es trotzdem.
Es geht hinunter nach Petra und auf den gewohnt kleinen Straßen weiter nach Sineu. Sineu wird umfahren und bald darauf erreicht man Llubi. Die Strecke von Muro bis Llubi ist mallorcinisches Hinterland, wie man es sich vorstellt: nette Städtchen, sich im Wind wiegende Getreidefelder, im Schatten der spärlichen Bäume dösende Schafe, und das alles weitgehend verkehrsfrei. Jetzt Anfang Juni ist die Radsaison auf Mallorca zwar schon fast vorbei, aber auch zur Hauptzeit von März bis Mai ist es hier ziemlich ruhig.
Über zwei Zusatzschleifen erreicht man das nette, kleine, auf einem Hügel liegende Städtchen Buger. Spät aber doch gibt es in Buger die verdiente Espresso-Pause, wir sind ja schließlich auf Urlaub hier. Parallel zur großen M-13, die man so lange wie möglich meiden sollte, geht es an Sa Pobla vorbei. Schließlich führt an der M-13 aber kein Weg mehr vorbei. Die hat aber in diesem Bereich bereits einen recht breiten Radstreifen, was die Fahrt doch deutlich angenehmer macht. Nach 2,5 Kilometern kann man links abbiegen und auf versteckten, teilweise auch relativ schlechten Sträßchen von Bauernhof zu Bauernhof schleichen, um dann erst wieder auf die M-13 zu müssen. Diese kleine Extra-Schleife muss natürlich nicht zwangsweise gefahren werden, irgendwie passt sie aber ganz gut in diese Runde und zurück zur Küstenstraße und zum Ausgangspunkt geht es dann ohnehin wieder auf gut ausgebauten, größeren Straßen.
Platja de Muro
Platja de Muro - Can Picafort - Muro - Son Serra - Petra - Sineu - Llubi - Buger - Sa Pobla - Platja de Muro