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Zum großen Ahornboden

Eingefahren:
05. 2016
Kilometer:
117.00
Höhenmeter:
1037.00
GPX-Track
  • Rennrad, Bayern, Tirol, Kartenden, Ahornboden, Isar, Rißtal, Hinterriß, Lenggries
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Bayern und Tirol - Das schönste aus beiden Ländern wird in dieser Tour vereint. Was wäre diese Runde ohne die bayerische Mautstraßenkultur, die man nicht hoch genug loben kann. Derer gleich drei führen nämlich heute dazu, dass wir Unmotorisierte auf diesen Traumstraßen der Alpen den Ton angeben.

Welche Biker-Gang, welch pens- und passionierte Sonntagsfahrer, und welch rosarot-behemdeter Cabriofahrer zahlt schon gerne drei mal Maut während einer Ausfahrt. Ein Glück für uns, denn so hält sich der Verkehr zu diesen Parade-Ausflugszielen auch am Wochenende im erträglichen Rahmen.

Ausgangspunkt dieser wunderbaren Runde ist Lenggries. Ein gut gelegener Parkplatz befindet sich gegenüber vom Gasthaus Langeneck. Dafür muss man, von Bad Tölz kommend, kurz nach Lenggries Richtung Jachenau abbiegen und dann noch ungefähr 500 Meter talein fährt. Hier bei der Einmündung der Jachen in die Isar liegt versteckt hinter ein paar Bäumen ein größerer Parkplatz. 

Die Orientierung der Runde ist denkbar einfach. Es geht zunächst knapp 20 Kilometer durch die Jachenau, ein wunderschönes Wald- und Wiesental, das zurecht als "das Sonnental" beworben wird. Die gleichnamige Gemeine ist einwohnermäßig übrigens mit knapp 850 Einwohnern die kleinste Gemeinde Bayerns. Kurz nach dem malerischen Ortsteil Dorf beginnt die erste Mautstraße, dank der der ohnehin schon spärliche Verkehr noch weiter abnimmt. Das Tal verengt sich etwas, durch einen Einschnitt im südlichen Hügelkamm rücken die ersten schneebedeckten Karwendelgipfel ins Blickfeld und wenige Kilometer später erreicht man den Walchensee.

Unmittelbar an dessem Südufer entlang führt die kaum befahrene Strasse bis Einsiedl, wo man auf die B11 trifft, der man die nächsten fünf Kilometer bis Wallgau folgt.

In Wallgau erwartet einen ein wunderbares Panorama, vom Karwendel über das Wettersteingebirge bis hin zur Zugspitze. Hier in Wallgau verlässt wir auch die B11 wieder, um die nächsten 10 Kilometer der nächsten Mautstrasse entlang durch das Tal der Isar zu rollen. Wunderschön meandert die glasklare Isar unter den schneebedeckten Karwendelgipfeln durch ihr breites Schotterbett und man fühlt sich hier definitiv an die kanadischen Rockys erinnert. 

Kaum vorzustellen, die ursprünglich geplante vollständige Wasserableitung zum Walchenseekraftwerk wäre realisiert worden! So hat man der Isar zumindest eine geringe Restwassermenge gelassen und so dieses wunderschöne Flusstal erhalten. Ein Glück, das dem Rissbach, den man wenig später erreicht, nicht vergönnt blieb. Dem wird nämlich im unteren Bereich das gesamte Wasser für eben jenes Kraftwerk entzogen. Die Bürgerinitiative "Rettet die Isar jetzt" hat in ihrem Kampf um eine Restwassermenge kürzlich einen Rückschlag erlitten, da das bayerische Wasserwirtschaftsamt dem Rissbach einen guten ökologischen Zustand bescheinigt hat. Eine Einschätzung, die bei einem Gewässer das über einen längeren Abschnitt überhaupt kein Wasser mehr führt, schon an Verhöhnung grenzt.

Wenn man sich davon nicht abschrecken lässt und wenn es einem im Isartal gefallen hat, dann sollte man sich den Abstecher ins Rißtal zum großen Ahornboden nicht entgehen lassen. Ein Abstecher der je Richtung allerdings 25 Kilometer lang ist. Und das ist kein Kilometer zu viel. Herrlich zieht das Rißtal hinein ins Karwendel, bald überquert man die Grenze nach Tirol und es ist kein Wunder, dass es an einem wunderschönen Frühlingstag Wanderer, Mountainbiker, Rennradfahrer, Kajakfahrer und Schitourengeher gleichermaßen hierher zieht. Nur die Kletterer müssen die Schneeschmelze noch abwarten, bevor es zu den berühmt-berüchtigten Lalidererwänden geht.

Bald nachdem die Strasse einen Knick nach Süden macht, sieht man dann auch die ersten Bergahorne. Unzählige teilweise mehrere hundert Jahre alte Bäume bilden den Großen Ahornboden, der idyllisch in die Karwendelgipfel eingebettet ist. Und obwohl der Anstieg nicht der schwerste ist, den sensationell guten Radler im Gasthof Eng inmitten dieses Naturidylls hat man sich allemal verdient.

Obwohl noch knapp 50 Kilometer zu absolvieren sind, die Hauptschwierigkeiten der Runde sind geschafft. Es geht quasi nur mehr bergab und flach zurück zum Auto. Zuerst das Rißtal wieder hinaus, dann der Isar entlang flussabwärts zum Sylvenstein-Stausee, und nach der Überquerung des Stausees geht es dann der B13 entlang zurück nach Lenggries.

Jetzt könnte man sagen, dass diese Runde auch so schon schön genug ist. Die Krone wird dem Tag aber dann aufgesetzt, wenn man mit einem unwiderstehlichen Antritt alle Konkurrenten stehen lässt und den Zielsprint dieser Königsetappe für sich entscheidet. Und genau so hab ich es gemacht!

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Lenggries, Parkplatz gegenüber Gasthaus Langeneck zu Beginn der Jachenau

Wegpunkte

Lenggries - Jachenau - Walchensee - Wallgau - Vorderriß - Hinterriß - Eng/Ahornboden - Vorderriß - Sylvensteinsee - Lenggries

 

Hinweise

Abstecher nach Tirol