Kaum bekannt, kaum besucht: so könnte man den äußersten Norden des kroatischen Teils Istriens in aller Kürze charakterisieren. Ein paar Triestiner auf der Suche nach einem Wochenendhäuschen und auch der ein oder andere wagemutige italienische Ciclista verirren sich hierher, sonst bleibt man hier weitgehend allein. Und gerade deshalb kann man diesen Teil Istriens getrost als Geheimtipp bezeichnen.
Buje ist eine stolz auf einem Hügel thronende Stadt, von der aus man einen schönen Überblick über die umliegende Landschaft hat: von der nahen Küste bis hinein in das kroatisch-slowenische Grenzgebiet. Uns dient Buje als Ausgangspunkt für diese Runde, die uns hinein führt in eben jenes Grenzgebiet.
Der hektische Kleinstadt-Trubel wird rasch zurückgelassen und spätestens nach Überquerung einer größeren Straße sind wir unter uns. Unterhalb der mittelalterlichen Stadt Momjan geht es hinein in ein vom Weinbau geprägtes Tal. Die Steigung nimmt merklich zu und es geht hinauf zu einigen verstreuten Dörfern. Vom Dorf Bric, das knapp an der slowenischen Grenze liegt, zieht die Straße wieder zurück Richtung Süden zur oben erwähnten größeren Straße. Diese zwar gut ausgebaute, aber zu unserer Freude weitgehend verkehrsfreie Straße bringt uns nach Sterna, von wo es dann wieder in völliger Einsamkeit weiter ostwärts geht.
Dass Istrien im wirtschaftlichen Aufschwung ist, merkt man auch hier in diesen abgelegenen Teilen der Halbinsel, wo immer mehr der einst grob-schottrigen Wege perfekte neue Asphaltdecken aufweisen. Was für ein Vergnügen, auf diesen perfekten Sträßchen durchs Hinterland zu rollen!
Nach einer längeren Abfahrt ist der östliche Wendepunkt erreicht und es folgen 13 flache Kilometer, bevor der Hauptanstieg des Tages wartet. Allzu großem Respekt braucht man diesem aber nicht entgegen zu bringen, ist er doch im Gegensatz zu den meisten anderen Anstiegen der Gegend äußerst gnädig. Die Steigung beträgt konstant um die sechs bis acht Prozent und so sind die 350 Höhenmeter rasch überwunden.
Nach einer Espresso-Pause im kleinen Ort Oprtalj geht es dann in gewohnt ruhigem Ambiente und ohne nennenswerte Schwierigkeiten zurück zum Ausgangspunkt.
Buje, Parkplatz in der Straße Rudine südlich der Altstadt
Buje - Bric - Crnci - Sterna - Baredine - Zonti - Livade - Oprtalj - Sterna - Triban - Buje