Der Brennerpass ist als Transitroute bekannt. Dass dieses Gebiet auch idyllische Rennradstrecken bietet, zeigen wir mit dieser Runde ins wilde Geschnitztal!
Die Tour kann in Innsbruck begonnen werden oder, wenn man es etwas kürzer mag, in Matrei am Brenner. Bei einem Start in Innsbruck ist der besondere Reiz, dass man in der Tiroler Landeshauptstadt und damit im urbanen Zentrum Tirols beginnt und von dort aus bis in die hochgelegene Almregion der Stubaier Alpen vordringt.
Dazu sind einige Höhenmeter zu überwinden und dies beginnt gleich zu Beginn. Die Straße hinauf nach Igls und weiter nach Patsch fordert unmittelbar Bergfahrerqualitäten und endlich oben angekommen eröffnen sich erste Blicke in das Stubaital mir seiner beeindruckenden Gletscherwelt rund um Serles, Habicht, Zuckerhüttl und Wilder Freiger.
Weiter geht es kurvig und wellig auf der alten Römerstraße in Richtung Staatsgrenze. Man passiert das Arztal, an dessen Ende am so genannten „Geschriebenen Stein“ etruskische Inschriften zu finden sind. Sie zeugen davon, dass der Brennerpass seit langer Zeit als Verbindung zwischen Nord und Süd genutzt wird. Auf einer dieser historischen Verbindungen rollt man bis knapp vor Matrei und zweigt dann bei einer unscheinbaren Kreuzung auf eine noch kleinere Straße ab. Matrei wird rechts liegen gelassen und es folgt eine kurze Rampe hinauf zum Eingang des Navistals gefolgt von einer ziemlich steilen Abfahrt wieder hinunter in das Wipptal. Die folgenden Kilometer führen landschaftlich reizvoll über Wiesen und entlang von Waldrändern bis in Steinach die Abzweigung in das Gschnitztal erreicht wird.
Dieses Seitental zum Wipptal ist touristisch wenig genutzt hat sich seine Ursprünglichkeit weitgehend bewahren können. Entlang des Gschnitzbachs verläuft die Tour immer weiter hinein in die schroffe Bergwelt des Alpenhauptkamms. Vor allem auf der Nordseite werden die Bergflanken immer steiler und steilen bald zu felsigen Wänden auf. Herunten im Tal schlängelt sich die kleine Straße stattdessen durch blütenreiche, anmoorige Wiesen. Immer wieder passiert man trutzburgenartige Berghöfe, die gefühlt schon seit jeher hier stehen. Nach etlichen Kilometern ist dann bei einem Parkplatz das Ende für den motorisierten Verkehr erreicht. Für Bergziegen am Rad beginnt hingegen erst der wahre Genuss. Das kleine asphaltierte Almsträßchen hinauf zur Laponesalm kann ohne weiteres als Radjuwel bezeichnet werden. Mit jedem Tritt und jeder Kurve dringt man tiefer in die Bergwelt ein und bei einem Erfrischungsgetränk auf der bewirtschafteten Alm kann man die herrliche Natur in vollen Zügen genießen.
Die Rückfahrt nach Innsbruck verläuft nun weniger verschnörkelt und wählt dementsprechend einen direkteren Verlauf. Auf der Hauptstraße des Gschnitztals geht es zunächst zurück nach Steinacht, dann kurz auf schottrigem Untergrund entlang der Sill. Ab Matrei dient die Brennerbundesstraße als Weg. Sie weist zwar etwas mehr Verkehr auf, dafür kommt man zügig voran. Im Angesicht der Nordkette werden die letzten Kilometer über ein paar lange Geraden und einigen Kehren absolviert, bis die Berg Isel-Skisprungschanze und damit Innsbruck wieder erreicht ist.
Innsbruck, Klostergasse
Innsbruck - Patsch - Ellbögen - Steinach am Brenner- Gschnitztal - Steinach am Brenner - Matrei am Brenner - Innsbruck
kurzer Schotterabschnitt zwischen Steinach und Matrei (Alternative: Brenner Bundesstraße)